Hallo zusammen, diese Rose fanden wir in einem Bachtal im Grenzgebiet Deutschland/ Österreich nahe Garmisch-Partenkirchen. Die Blüten waren verhältnismäßig klein, die Stacheln relativ gerade, die Blätter waren von der Haptik her ganz weich, unterseits filzig, oberseits weniger behaart. Die jungen Hagebutten waren alle drüsig besetzt, der Durchmesser des Griffelkanals in etwas 1 mm. Die zerriebenen Blätter rochen ganz schwach harzig. Vielleicht kennt jemand hier solche Pflanzen aus dem südbayerischen Alpenraum? Viele Grüße und Danke im Voraus Uwe
Hilfe:Forum Pflanzenbestimmung
Im Naturschutzgebiet Großer Filz und Klosterfilz (bei St. Oswald-Riedlhütte) habe ich heute ein Knabenkraut entdeckt. Es erinnert nach den Fotos an das Fuchs‘sche Knabenkraut. Da ich mir aber nicht sicher bin ob es sich gegebenenfalls um das „gefleckte Knabenkraut“ handelt, wäre ich für eine fachliche Einschätzung dankbar.
Es handelte sich bei dem Fundort um ein Hochmoor mit einem dichten Bewuchs an Zittergas-Segge. Auf der Fläche waren zwischen den Blütenständen des Wiesen-Knöterich zwei Exemplare des Knabenkrauts.
Bilder der Pflanze habe ich im Anhang angehängt.
Vielen Dank im Voraus.
Michael Richter - blumen-natur.de
Lieber Herr Richter,
sie liegen richtig, es handelt sich um Dactylorhiza fuchsii, Dactylorhiza maculata wurde für Bayern noch nicht sicher nachgewiesen.
Beste Grüße Marcel Ruff
Vielen Dank für die Bestätigung! Da freue ich mich eine weitere Orchideenart gefunden zu haben.
(Anfrage per E-Mail)
Hallo aus Norddeutschland,
kennt sich hier jemand gut mit dem Carex flava Komplex aus? Hier im Norden haben wir eigentlich nur demissa und viridula, wenig Erfahrung mit flava und so gut wie keine mit lepidocarpa. Für letztere gibt es nur einen einzigen Standort in einem Kalkflachmoor.
Die Schnäbel sind m.E. nicht oder kaum winklig abgeknickt was gegen lepidocarpa spricht. Keine der Pflanzen hat halbhoch angesetzte Ähren was gegen demissa spricht. Flava und viridula sind es sicher nicht.
Die Pflanzen sind bis zu 50 cm hoch! Was also sagen die, mit allen vier Sippen vertrauten Bayern zu dem Bestand würde mich interessieren?
Viele Grüße aus Oldenburg und Dank vorweg,
Kay Fuhrmann
Lieber Herr Fuhrmann, Lieber Herr Plank,
Ich selbst bin kein Spezialist für die Carex-flava-Gruppe, und habe die Bilder deswegen an den bayerischen Carex-Spezialisten Alfred Bolze weitergeleitet, der Carex auch für unsere Bayernflora bearbeitet. Hier seine Antwort:
"Danke für die Anfrage von Herrn Fuhrmann. Bitte leiten Sie meine Einschätzung zu den fraglichen Pflanzen weiter.
Vorweg: Es scheint sich, da weder die Merkmale von C. demissa noch lepidocarpa vollständig zutreffen, um eine Hybride zwischen beiden zu handeln (C. demissa müsste längere Blätter haben, C. lepidocarpa herabgeschlagene Schläuche). Hybriden zwischen den Arten aus dem C. flava-Komplex sind nicht ungewöhnlich und - als Primärhybriden - durch die Sterilität ihrer Fruchtschläuche und das gleichzeitige Auftreten ihrer Elternarten oft leicht zu erkennen. In Einzelfällen ist eine sichere Bestimmung jedoch schwierig, insbesondere, wenn die Eltern nicht vorhanden sind, und sogar unmöglich, wenn zusätzlich keine Sterilitätsmerkmale sichtbar sind. In seltenen Fällen nämlich ist "ein Teil der Pollen solcher Hybriden fertil, wodurch es zum Auftreten von morphologisch nicht mehr ansprechbarer Rückkreuzungen kommen kann." (K. Kiffe 2001: Bot. Rundbr. f. Mecklenburg-Vorpommern 35, 41-54).
Um der Natur Ihrer abgebildeten Pflanzen näher zu kommen, müssten Sie - wenn die Elternarten nicht vorhanden sind - zunächst prüfen, ob der Untergrund des Fundortes basisch ist (nur so kann ein Zusammentreffen beider Arten erfolgen) und 2. an _reifen_ Fruchtschläuchen untersuchen, ob reife, keimfähige Nüsschen ausgebildet werden. Das kann ich aufgrund der Fotos nicht beurteilen.
Sollten _nicht_ wenigstens ein Elter in der Nähe wachsen, das Habitat _nicht_ basisch sein, aber _reife_ Früchte ausgebildet werden, kann ich leider nicht weiterhelfen. Dann fallen diese Pflanzen durch das Raster, das uns durch die Bestimmungsliteratur zumindest im deutschsprachigen Raum und durch die Flora Europaea vorgegeben ist. Es könnte sich dann höchstens um eine sehr abartige, mir so nicht bekannte C. demissa handeln. Aber das ist Spekulation.
Viele Grüße Alfred Bolze"
Schöne Grüße,
Andreas Fleischmann
Hej hej,
beim systematischen Einsortieren von Bildmaterial und Wikiseiten frage ich mich regelmäßig: Compositae oder Asteracae ?
Der Grund, z.B. Leucanthemum vulgare
- wird von http://www.theplantlist.org/tpl1.1/record/gcc-135712 unter Compositae eingeordnet
- wird von https://www.gbif.org/species/8848598 unter Asteraceae eingeordnet
Und selbst wenn ich eine Literatursuche nach Hochschulschriften durchführe …
… kommen zu beiden Familienkonzepten Publikationen.
Vor 4 Jahren wurde diese Frage auch schon gestellt: https://biology.stackexchange.com/questions/43295/is-asteraceae-and-compositae-the-same-family
;-)
Wie ist denn der aktuelle Stand der Dinge ? Ist beides Synonym?
Danke für Einblicke gebende Informationen Andreas Plank
Lieber Herr Plank,
man kann die Namen Asteraceae und Compositae gleichwertig verwenden. Im aktuell gültigen International Code of Nomenclature for algae, fungi, and plants (Shenzhen Code, 2018) steht dazu in Artikel 18.5 (https://www.iapt-taxon.org/nomen/pages/main/art_18.html):
18.5. The following names, of long usage, are treated as validly published: Compositae (nom. alt.: Asteraceae; type: Aster L.); Cruciferae (nom. alt.: Brassicaceae; type: Brassica L.); Gramineae (nom. alt.: Poaceae; type: Poa L.); Guttiferae (nom. alt.: Clusiaceae; type: Clusia L.); Labiatae (nom. alt.: Lamiaceae; type: Lamium L.); Leguminosae (nom. alt.: Fabaceae; type: Faba Mill. [= Vicia L.]); Palmae (nom. alt.: Arecaceae; type: Areca L.); Papilionaceae (nom. alt.: Fabaceae; type: Faba Mill.); Umbelliferae (nom. alt.: Apiaceae; type: Apium L.). When the Papilionaceae are regarded as a family distinct from the remainder of the Leguminosae, the name Papilionaceae is conserved against Leguminosae.
Viele Grüße Julia Wellsow
Lieber Herr Plank,
Julia Wellsow hat ja schon ganz richtig geantwortet. Für die "alten, klassischen" Familiennamen nach Linné gibt es zwei Bezeichungen, die gleichwertig verwendet werden dürfen. Alle "modernen" Familiennamen sind nach zumeist einer Typusgattung beannt (Ausnahmen z.B. Cactaceae - es gibt keine Gattung "Cactus"). Schöne Grüße,
Andreas Fleischmann
Hallo zusammen.
In den letzten zwei Tagen habe ich einige Bilder dieser Exemplare angefertigt. Im Eriskircher Ried (Baden-Württemberg, am Bodensee) ist derzeit auch die Blüte der sibirischen Schwertlilie. Ich bin mir aber bei der Bestimmung nicht ganz sicher ob es sich tatsächlich um ein fleischfarbenes Knabenkraut handelt.
Auf meiner Website habe ich Bilder zu meinem Fund hinterlegt. blumen-natur.de (Ich habe mir auch dieses Mal den Rat von Herrn Fleischmann, vor 3 Jahren, zu Herzen genommen und die Blätter deutlicher fotografiert! Hoffentlich ist dies hilfreich.)
Weitere Informationen zum Fund:
In einer der Riedflächen, durch das dort vorkommende Gras deutlich überwachsen. Niedrige Blütenstände mit einer deutlichen Schleifenzeichnung auf der Unterlippe der Blüten. Keine schwarze / braune Zeichnung auf den länglichen Blättern. Zwischen den Blüten bilden sich deutlich kleiner Laubblätter.
Lieber Herr Richter,
Ja, das ist Dactylorhiza incarnata (subsp. incarnata), das Fleischfarbene Knabenkraut (schmale, aufrechte, ungefleckte Blätteer mit nach innen gekrümmter Kapuzenspitze, Blüten mit typischem Schleifenmuster auf der Lippe).
Schöne Grüße,
Andreas Fleischmann
Vielen Dank für die schnelle Bestimmung. :)
Grüße, Michael Richter
Hallo!
Im Sommer habe ich im südlichen Mittelfranken MTB 6933 im 2. Quadranten zwei Pflanzen Sibirische Schwertlilie gefunden. Auf einer Feuchtwiese im Tal, auf ca 400 m Höhe, zusammen mit Kuckuckslichtnelke, Sumpfherzblatt, D. majalis und Sumpfdotterblume. Vermutlich ein natürliches und kein angesalbtes Vorkommen, die Fläche ist zwar halbwegs gut zugänglich, aber ich habe da noch nie jemanden getroffen oder außerhalb "enger Naturschutzkreise" von gehört. Auf der Verbreitungskarte der Art ist das Vorkommen noch nicht verzeichnet. Ich hoffe, das dort nächstes Jahr vielleicht ein paar Pflanzen mehr blühen, und in einem Naturschutzgebiet in der Nähe sollte ich auch noch nachschauen.
Falls es sich nicht um Iris sibirica handelt - bitte Bescheid geben.
Viele Grüße!
Liebe Frau Schneider,
Ihre Bestimmung ist korrekt, das ist Iris sibirica. Viel schwieriger ist es hingegen, den Status Ihres Fundes zu beurteilen. Ich habe den Fund eben mit Lenz Meierott diskutiert (er kennt sich in Mittelfranken deutlich besser aus als ich). Gesicherte, autochthone Vorkommen sind nicht weit weg von Ihrem Fund. Da Iris sibirica jedoch häufig angesalbt wird und es nur 2 Pflanzen waren, ist Ansalbung relativ wahrscheinlich, aber nicht sicher. Weiß denn noch jemand der "engen Naturschutzkreise", die die Fläche gut kennen, von den Pflanzen, bzw. seit wann sie dort beobachtet wurden? Normalerweise bildet Iris sibirica ja größere Bestände.
Schöne Grüße,
Andreas Fleischmann
Lieber Herr Richter,
gelegentlich kommen bei Nelkengewächsen einzelne Individuen mit rein weißer Blütenfarbe in der Natur vor, jedoch weniger häufig als z. B. bei Vertretern der Glockenblumen. Derartige natürlich vorkommende Individuen mit Farbabweichungen werden von Gärtnern gerne für weitere Züchtungen verwendet.
Schöne Grüße, Wolfgang Diewald
Auf einer Wanderung im Kollbachtal bei Grafling habe ich diese Pflanze gefunden. Ich bin mir bei der Bestimmung aber nicht sicher. Ich habe bereits die Pflanze mit meinem "Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands (von Haeupler, Müller)" abgeglichen, bin aber zu keinem schlüssigen Ergebnis gekommen.
Die Pflanze hatte eine ungefähre Höhe von 1,30 Metern (gemessen mit einem Wanderstock)
Weiße Blüten mit gespaltenen Blütenblättern und längliche Blätter
Lieber Herr Richter,
Es handelt sich nicht um ein Nelkengewächs, sondern um das Weiße Drüsige Weidenröschen (Epilobium ciliatum subsp. ciliatum).
Schöne Grüße,
Andreas Fleischmann
Gewöhnliche Kreuzblume. Polygala vulgaris (aus Mentz, A.; Ostenfeld, C. H.: Bilder der Nordflora. Band 1, 1917ff.) Taf. 222. Abb 1. Einzelne, von denen mehrere Schösslinge abgeschnitten sind. Abb 2. Blüte an der Basis von 3 hohen Blättern (3/1). Abb 3. Der Kiel und die darin enthaltenen Blättchen der Fortpflanzung (12/1). Abb 4. Staubblatt-Rohr mitsamt der Stempel; Zwischen den ?Arlapperne? liegt eine Staubmasse (28/1); Die Ansicht ist wie in Abb. 3. Abb 5. Blick von der Innenseite des Staubblattbündels (28/1). Abb 6. Die Frucht, umgeben von den beiden Kelchblättern (2/1). Abb 7. Reife Früchte (2/1) |
Hej-hej,
in der Abbildung aus Mentz & Ostenfeld (1917-1923) ist die Beschreibung der Abbildungsnummer 4: „Fig. 4. Støvbladrøret, indesluttende Støvvejen; mellem Arlapperne ligger en Støvmasse (28/1)“. Um eine etwaige Übersetzung zu bekommen habe ich verschiedene Übersetzungsdienste versucht. Bis heute habe ich nicht herausbekommen, wie man diese Struktur im Deutschen benennt oder bezeichnet in der Mitte von Abb. 4. Drum herum, denke ich sind die Staubgefäße, was so aussieht wie ein „Unterkiefer“ ;-). Düll & Kutzelnigg (1994) bezeichnen noch einen „Pollenlöffel“, ich nehme an, dass sie diese teilverwachsenen Staubblätter meinen, oder doch das in der Mitte von Abb. 4? Zur Abb. 4:
- Was könnte also „Arlapperne“ bezeichnen ?
- Wie bezeichnet man diese Struktur in der Mitte in Abb. 4 um das die teilverwachsenen Staubgefäße angeordnet sind?
- Was ist der Puschel in der Mitte, die Narbe ?
Danke für die Aufklärung.
viele Grüße
Andreas Plank
Lieber Herr Plank,
leider sind meine Kollegen an der Botanischen Staatssammlung und ich nicht vertraut mit diesen Bezeichnungen bei der Blüte des Kreuzblümchens. Vielleicht setzen Sie sich mit Prof. Dr. Günther Heubl in Verbindung. Er ist Spezialist für die Gattung Polygala. Die Kontaktdaten finden Sie auf seiner LMU Homepage.
Viel Erfolg und beste Grüße
Dagmar Triebel
Diese Pflanze erinnert mich stark an einen Gelbstern (Gagea), ich finde aber nichts dazu, ob es Variationen von Gagea auch in weisser Farbe gibt. Vielleicht bin ich aber auch auf dem völlig falschen Dampfer.
Gegen eine ausgewilderte Zierpflanze spricht, dass ich mehrere Exemplare entlang einer Strecke von 6km in den nördlichen Lechauen (nördlich Augsburg) gesehen habe; 27.05.19.
https://species-id.net/openmedia/File:Unbek1.JPG
https://species-id.net/openmedia/Special:ListFiles#/media/File:Unbek2.JPG
Ich habe nicht verstanden, wie hier Fotos eingefügt werden können (ja, Hilfeseite habe ich gelesen), daher die Links.
Über Bestimmungshilfe würde ich mich freuen.
Sehr geehrter Herr Krick,
bei den von Ihnen beobachteten Pflanzen handelt es sich um Dolden-Milchstern (Ornithogalum umbellatum agg.). Die Kleinart zu bestimmen ist fast nur über Chromosomenzählung möglich. Der Dolden-Milchstern gilt in Bayern als alteinheimisch. Es gibt aber auch zahlreiche Verwilderungen aus jüngerer Zeit.
Schöne Grüße Wolfgang Diewald
Vielen Dank für die Bestimmung.und das Einfügen der Fotos.