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FlorEin dient zur Erfassung, Bearbeitung, graphischen Darstellung und Auswertung rasterbezogener Daten. Das Kartierungsraster leitet sich normalerweise von der Topographischen Karte 1:25.000 ab. Das Programm läßt sich mit Hilfe spezieller Raster-Referenzdateien ohne weiteres auf andere Rasterformate (z. B. Gauß-Krüger-Kilometer-Raster) anwenden. Andere Kartierobjekte (z. B. Pflanzengesellschaften, Schmetterlinge, Pilze etc.) können durch Austausch der taxonomischen Referenzlisten bearbeitet werden. Von der Grundkonzeption her ist es zur Kartierung von Farn- und Blütenpflanzen entwickelt worden. FlorEin bietet neben einer komplexen Datenbank-Funktionalität ein komfortables Tool zur Darstellung der Datenbankinhalte in Form graphischer Karten (GIS-Funktionalität).
FlorEin wurde 1991-1997 im Rahmen des Projektes "Datenbank Gefäßpflanzen" von Wolfgang Subal, Weißenburg entwickelt. Seit 1997 wurde das Programm jedoch nicht mehr weiterentwickelt.
Das DOS-Programm FlorEin ist für nicht-kommerzielle, wissenschaftliche Anwender/innen kostenlos und kann über diese Seite als zip-Datei heruntergeladen werden.
Hilfeleistung bei der Installation und der Nutzung finden Sie im FlorEin Handbuch oder wird durch die Anwender selbst geleistet.
Da es bei der Verwendung von FlorEin unter neueren Betriebssystemen (Windows 7) häufig zu Problemen kommt, finden Sie hier eine Anleitung: FlorEin unter Windows 7 (Artikel aus der Hoppea, Denkschr. Regensb. Bot. Ges. 74 (2013): 243–248, Autor: J. Klotz)
Nach einem Import von FlorEin-Daten in die DWB müssen die FlorEin-Daten mit einer ID versehen werden, damit bei einem späteren Neuimport erkannt werden kann, welche Daten sich geändert haben bzw. welche neu hinzugekommen sind. Andernfalls werden bei jedem Neuimport Duplikate erzeugt. FlorEin selbst erzeugt zwar eine ID der Kopfdatensätze, aber keine in der jeweiligen Sippenliste. Diese IDs in der Sippenliste werden vom SNSB IT-Zentrum nachgetragen und müssen in der Sippenliste verbleiben. Deshalb werden nach jedem Import von FlorEin-Daten die ergänzten Sippenlisten an die Datengeber mit der Bitte um Austausch von neuer gegen alter Liste zurückgeschickt.
Vom Programm zur Verfügung gestellte Referenzdateien
- Taxonomische Liste als Referenzliste der Kartierobjekte, abgeleitet von der "Standardliste der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands" (Wisskirchen und Haeupler 1998). Daraus abgeleitet Geländeliste zur schnellen Eingabe von Daten.
- Geländedaten in drei relationierten Dateien:
- Kopfdaten mit Ortsinformationen, damit verkettet Objektinformationen als
- Geländeraster- und/oder
- Punktdaten
- Graphische Kartengrundlagen für beliebige Kartenausschnitte mit Flüssen, Grenzen und Höhenschichten.
Funktionen und Möglichkeiten von FlorEin 5.0
- Rasterbezogene Datenerfassung in fünf verschiedenen, vom Meßtischblatt abgeleiteten Rasterteilungen: MTB, Quadrant, Viertelquadrant, Sechsehntelquadrant und Minutenfeld. Eine freie Definition des Basisrasters (MTB-Raster als Standard) ist ebenfalls möglich.
- Punktscharfe Datenerfassung in allen Datenkategorien im Gauß-Krüger-Raster oder als Millimeter-Angaben in der Topographischen Karte 1:25.000.
- formatfreie Eingabe von Datums- und Zeitraumangaben, akzeptiert werden auch Jahresangaben, mehrere Monate, unbestimmte Zeiträume (z. B. "-1913" entspricht "vor 1913") etc.
- Durch Verwaltung mehrerer Datenbanken ergibt sich die Möglichkeit, dezentral Daten einzugeben und dann zentral zusammenzuführen (Export/Import-Funktionalität). Dies macht das Programm insbesondere zur Verwaltung umfangreicher Kartierprojekte geeignet.
- Verwaltung mehrerer Kartengrundlagen und beliebige Verbindung mit den vorhandenen Datenbanken.
- Graphische Kartengrundlagen mit frei kombinierbaren Layern, freie Definition von Farbe, Schattierung und Linienstärke.
- Mehr als 90 verschiedene Verbreitungssymbole, die außerdem noch in verschiedener Größe und Farbe gedruckt werden können.
- Rasterverbreitungskarten als PostScript oder EPS-Dateien, graphische Layer können farbig oder schwarzweiß gedruckt werden (siehe Beispielkarte 1).
- Graphische Punktverbreitungskarten, Verbreitungssymbole und graphische Layer auch in Farbe möglich (siehe Beispilkarten 2).
- Tabellenausgabe nach Stetigkeit oder alphabetisch, Spalteninhalte der Tabellen als einfache Kopfdaten/Aufnahmen oder als aggregierte Rasterfelder.
- Auszählfunktionen mit Datenfilterung für statistische Auswertungen.
- Verschiedene Listenausgaben.
- Einzelfunddaten (Kartei, Herbar, Literatur) als einfache Tabelle, Bearbeitung nach verschiedenen Sortierungen. Die Verbindung der Daten mit einer Literaturdatenbank ist möglich.
- Verbindung der Daten mit einer internen Adressdatei mit allen Kartierern und Datenerfassern.
Arbeiten mit FlorEin 5.0
Eingabe/Korrektur von Daten
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Geländelisten (Kopfdaten/Geländerasterdaten/Punktdaten):
- Kopfdaten: enthalten Muß-Felder für Zeitraum, Kartierer und politische Zuordnung (Landkreis, Stadt) sowie verbale Felder für Lage und Toponym. Angabe einer Literaturquelle ist möglich.
- Geländerasterdaten: sind zur Eingabe von Massendaten geeignet und enthalten die Sippe, den Rasterbezug sowie drei einstellige Felder für Status, Häufigkeit und benutzerdefinierte Eingaben. Die Dateneingabe erfolgt über das Sippenkürzel oder schneller mit Hilfe einer PC-Geländeliste (Kopie eines Geländedatenträgers).
- Punktdaten: sind zur Eingabe örtlich genauer, punktscharfer Daten geeignet. Sie enthalten v. a. Sippe, Rasterbezug, Status, Fundortbeschreibung und geographische Koordinaten.
Einzelfunddaten (Herbar/Kartei/Literatur):
- In dieser Datenstruktur werden Daten aus Herbarien, Karteien und Literaturquellen erfaßt. Die meisten Felder sind in allen drei Datengruppen identisch: Zeitraum, Kartierer, Rasterbezug (MTB und Quadrant), Fundortbeschreibung und Toponym, geographische Koordinaten. Hinzu kommen datenartspezifische Felder wie Literaturquelle, Herbarium und Belegnummer, Kartei, Bestimmer und Revisor. Die Daten können nach vier Sortierungen eingegeben und bearbeitet werden: nach Zugangsreihenfolge, nach Rasterfeld/Sippe, nach Sippe/Rasterfeld und nach Toponym. Während der Bearbeitung ist eine Markierung von Datensätzen und spätere Ausgabe als Liste oder dbase-Datei für Seriendruck (Herbaretiketten oder Karteizettel) möglich.
Arten/Sippen:
- Die Eingabe von Daten erfolgt normalerweise rasterfeldorientiert. In diesem Programmteil können alle Datenarten sippenorientiert bearbeitet und eingegeben werden. Die einzugebenden Sippen sind dafür explizit auszuwählen. Die Anzeige kann in zwei Sortierungen (Rasterfeld/Sippe oder Sippe/Rasterfeld) erfolgen.
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Druckausgaben
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Listen
- Auflistung aller Geländerasterdaten pro Begehungsgebiet.
- Gesamtartenliste der Geländerasterdaten pro Rasterfeld erstellen.
- Mit dem Menüpunkt Fehllisten werden für ein Rasterfeld alle Sippen ausgegeben, die in einer bestimmbaren Anzahl von Nachbarfeldern vorkommen und deshalb auch im betrachteten Rasterfeld erwartet werden können.
- Synthetische Geländelisten können aus allen Daten eines Rasterfeldes erzeugt werden.
- Mit Informationen zu einer Sippe werden alle Datensätze einer Sippe aufgelistet.
- Eine Literaturliste für dient zur Erzeugung einer Liste aller Literaturstellen, für die Daten vorhanden sind.
- Tabellen können für einzelne Gebiete/Aufnahmen oder für aggregierte Daten eines Rasterfeldes in alphabetischer oder in Stetigkeits-Sortierung ausgegeben werden. Diese Funktion dient als Schnittstelle zu pflanzensoziologischen Programmen (z. B. SORT (Ackermann & Durka 1998)).
Karten
- Die Funktion "Verbreitungskarten" im Textmodus erzeugt eine Kartenausgabe am Bildschirm oder in eine Datei.
- PostScript-Verbreitungskarten können im PS-oder EPS-Format als Datei ausgegeben werden. Zahlreiche Steuerungsmöglichkeiten lassen eine individuelle Gestaltung der Karten (schwarzweiß oder farbig) zu.
- Die Funktion MM/GK-Punkt-Verbreitungskarten erstellt aus allen punktscharf eingegebenen Daten einer Sippe PS- oder EPS-Graphikdateien.
- Direktausgabe von PostScript-Verbreitungskarten erzeugt aus Daten externer dBASE-Dateien mit Hilfe der internen Kartengrundlage PS- oder EPS-Ausgaben. Mit dieser Funktion können z. B. Häufigkeitswerte pro Rasterfeld direkt in eine PostScript-Karte umgesetzt werden (siehe Beispielkarte 3).
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Datenbank-Operationen
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- Im Menüpunkt Auswahl oder Neuanlage wird die aktuelle Datenbank gewechselt.
- Das Sichern der Datenbank erfolgt durch Erstellung einer geeigneten Batchdatei auf dem Zielmedium.
- Mit Laden einer Datenbank kann eine vorher gesicherte Datenbank geladen werden.
- Prüfen der Datenbank überprüft die Datenbank auf inhaltliche Konsistenz.
- Die Reorganisation einer Datenbank entfernt als gelöscht markierte Sätze aus allen Dateien der Datenbank.
- Eine neue Datenbank wird durch das Exportieren von Daten erzeugt. Der Export kann auf Teile der aktuellen Datenbank (rasterfeldweise) beschränkt werden.
- Die Funktion "Importieren von Daten" importiert eine zweite Datenbank oder Teile davon in die aktuelle Datenbank.
- TAX-Export von Daten erzeugt eine neue Datenbank und exportiert im Gegensatz zur rasterbasierten Exportfunktion alle Daten ausgewählter Sippen.
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Bearbeitungsfunktionen
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- Durch Bearbeitung der lokalen taxonomischen Liste können insbesondere die taxonomischen Zuordnungen geändert werden.
- Die datenbankspezifische Geländeliste kann erweitert (z. B. um neue Sippen) oder geändert (z. B. anderes Kürzel) werden.
- Eine programminterne Deutsche Namensliste kann erweitert oder geändert werden.
- Der Datenbankpflege dient das Ändern und Löschen von Sippennummern.
- Eine programminterne Bearbeitung der datenbankspezifischen Adreßdatei ist möglich.
- Durch Ergänzung von TAXNR in Artenlisten können beliebige Artenlisten an die lokale taxonomische Liste angepaßt werden.
- Mit der Funktion Komprimieren der taxonomischen Liste werden Sippen ohne Daten aus der lokalen taxonomischen Liste entfernt.
- Der Vergleich taxonomischer Listen listet die Unterschiede zweier taxonomischer Referenzlisten auf, z. B. fehlende Sippen oder unterschiedliche Schreibweisen.
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Optionen und Programmeinstellungen
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- In der Kartendefinition werden Kartenausschnitte erzeugt und das spezifische Kartenlayout (Kartengröße und Orientierung, Schriftgrößen, EPS-Ausgabe, An- und Ausschalten bestimmter Layer etc.) eingestellt.
- Die Datenbank-Definition enthält Parametereinstellungen, die assoziierte Kartengrundlage sowie Filterbedingungen für die verschiedenen Datengruppen.
- Die Bildschirmdarstellung kann durch Änderung der Farben modifiziert werden.
- Das einstellbare Verzeichnis für Ausgabe- und temporäre Dateien enthält z.B. Druckausgaben auf Datei.
- Sonstige Einstellungen erlauben eine Beeinflussung verschiedener programmspezifischer Funktionen, z. B. Berechnung von Zentralkoordinaten aus-/einschalten.
- Die Printer-Auswahl legt Druckerart und Druckeranschluß fest.
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Statistikfunktionen
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- Berechnung von Sippenzahlen pro Rasterfeld nach verschiedenen Rastergrößen.
- Die Funktion Artenlisten und Artenzahlen erstellt Gesamtartenlisten für alle Datengruppen.
- Mit dem Menüpunkt Rasterfrequenzen pro Sippe wird die Anzahl belegter Rasterfelder pro Sippe ausgezählt. Eine Filterung, z. B. nach Zeitraum, ist möglich.
- Mit der Funktion Felder pro Rasterung/Datenart kann die Gesamtzahl belegter Felder pro Rasterung und pro Datenart (Geländerasterdaten, Punktdaten, Einzelfunddaten) bestimmt werden.
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Detaillierte Informationen siehe auch: FlorEin Handbuch .
Kontakt
Ansprechpartner bei Fragen und Problemen rund um FlorEin ist Herr J. Klotz (juergen.klotzbiologie.uni-regensburg.de).
© Copyright: Zentralstelle für die Floristische Kartierung Deutschlands. Stand: Dezember 1997