Ergänzungskartierung in aktuell nicht oder ungenügend bearbeiteten Messtischblättern
Daten der Floristischen Kartierung Bayerns wurden bis Ende 1983 in die Datenbank importiert, die dann Grundlage des Verbreitungsatlas der Farn- und Blütenpflanzen Bayerns (P. Schönfelder & A. Bresinsky 1990) wurden. Seither sind mehrere Regionalfloren erschienen, so zum Beispiel die Flora des Allgäus (E. Dörr & W. Lippert 2001, 2004), Flora des Regnitzgebietes (K. Gatterer & W. Nezadal, Hrsg., 2003) und die Flora der Haßberge und des Grabfelds (L. Meierott 2008). Weitere von Vereinen oder Projektgruppen getragene Florenprojekte sind noch in Arbeit und sollen in den nächsten Jahren publiziert werden. Große Bereiche Bayerns sind aber nach 1983 nicht mehr oder nur ungenügend bearbeitet worden, so insbesondere in der Oberpfalz, in Niederbayern, Oberbayern (hier fast das gesamte Molasse-Hügelland) und Schwaben (vgl. Übersichtskarte -> ###). Um aber für eine künftige Flora von Bayern aktuelle und zuverlässige Verbreitungsdaten zu haben, sollten in diesen Gebieten zumindest stichprobenartig neue Kartierungen durchgeführt werden. Im Jahr 2013 wurden in solchen „Defizitgebieten“ versuchsweise zweitägige Kartierungen organisiert, um herauszufinden, ob derartige gezielte Ergänzungskartierungen sinnvoll und genügend effektiv sind:
5./6.8.2013, Oberpfalz, Gebiet n Cham (6541/3, 6541/4, 6642/1,4, 6643/3), Meierott und M. Scheuerer, insgesamt 1054 Daten (Gesamtsumme der unterschiedlichen Quadrantensummen)
13./14.8.2013, Oberbayern, Altomünster (7633/1-4), B. & J. Adler, Koch, Meierott, Starnecker, Winkelmann, insgesamt 1264 Daten
4./5.9.2013, Oberbayern, Schwindegg (7739/1-4), Boesmiller, Ewald, Fürnrohr, Meierott, Niederbichler, Schäfer, Winter, insgesamt 1071 Daten
Es hat sich gezeigt, dass bei diesen Ergänzungskartierungen keine vollständigen Ergebnisse zu erwarten sind (auch wegen fehlender Frühjahrskartierung), dass aber doch für das Gebiet bemerkenswerte Neufunde gelingen und dass auch die in Bayern in den letzten Jahrzehnten vordringenden Neophyten neu erfasst werden können. Und im Gebiet um Altomünster und um Schwindegg musste die bedauerliche Feststellung getroffen werden, dass ein großer Teil der bis 1983 kartierten anspruchsvolleren Sippen, v.a. auch die der heutigen Roten Listen, nicht mehr nachgewiesen werden konnte.
Im Jahr 2014 sollen solche Ergänzungskartierungen in größerem Umfang durchgeführt werden und die Vereine, Projektgruppen und floristisch interessierte Personen mit Kartierungserfahrung werden herzlich um ihre Mitarbeit gebeten. Um solche Kartierungsaktivitäten koordinieren und bekanntgeben zu können, wird gebeten, dass geplante Termine und Ziele (Ortsangabe und MTB-Nummer) an Frau Iris Leininger (leininger@bsm.mwn.de) und Lenz Meierott (lenz.jutta.meierott@t-online.de) mitgeteilt werden. Sie sollen dann im Veranstaltungskalender des bayernwiki (www:wiki.bayernflora.de) veröffentlicht werden.