Diversity GIS Editor: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 17. Mai 2017, 13:51 Uhr
Sie sind hier: Datenerfassung → Diversity GIS Editor
Der Diversity GIS Editor ist eine Komponente des Datenmanagementsystems Diversity Workbench. Er kann als integrierter Teil von DiversityCollection, DiversitySamplingPlots und DiversityGazetteers eingesetzt werden. Darüberhinaus kann man den Editor auch als Einzelanwendung ohne Datenbankanbindung verwenden.
Der Diversity GIS Editor ist eine Software zum Erstellen und Prozessieren von Geoobjekten in einer geographischen Umgebung. Die Geobjekte können graphisch dargestellt, bearbeitet und als Files gespeichert werden. Auf einer Hintergrundkarte (ausgestattet mit Weltkoordinaten) können MS SQL-Geoobjekte (Punkte, Linien und Polygone) in einem geographischen Kontext visualisiert und editiert werden. Die Hintergrundkarte kann entweder vom eigenen Datenspeicher abgerufen werden oder über eines der online verfügbaren Karten-Tools (z. B. Google Maps bzw. OpenStreetMap, SNSB Map Server TK25 Bayern) erstellt werden. Der Editor besitzt eine integrierte GPS-Funktion. Sobald ein GPS angeschlossen ist, kann die aktuelle Position dargestellt werden.
→ Hintergrundkarten und Geoobjekte für Bayern als frei verfügbares Arbeitsmaterial für den Diversity GIS Editor.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Software
- 2 Anleitungen und Informationen
- 3 Vorträge
- 3.1 Eingescannten Kartenausschnitt als georeferenzierte Arbeitsgrundlage verwenden
- 3.2 Raumbezogene Geoobjekte erzeugen und in DiversitySamplingPlots abspeichern
- 3.3 Datentabellen einlesen ─ Punktdaten
- 3.4 Datentabellen einlesen ─ Rasterdaten
- 3.5 Analoge Daten digitalisieren und visualisieren
- 3.6 Publikation von Karten
- 3.7 GPS Erfassung
Software
Auf der Homepage der Diversity Workbench steht die aktuelle Version des GIS Editors zum Herunterladen zur Verfügung.
Anleitungen und Informationen
Neben den üblichen Funktionen eines GIS Editors bietet der Diversity GIS Editor weitere, für die Flora von Bayern relevante und nützliche Funktionen, die nachfolgend anhand von Beispielen erläutert werden sollen. Eine ausführliche Anleitung zum GIS Editor finden Sie hier (pdf auf englisch). Außerdem steht Ihnen eine Kurzanleitung (pdf in deutsch) zu den wichtigsten Funktionen im Kontext der Flora von Bayern so wie ein Vortrag als zusätzliches Informationsmaterial zur Verfügung.
Vorträge
- Diversity GIS Editor – a GFBio compliant tool for processing geographical object information in biodiversity research and citizen science projects (gehalten von W. Reichert auf der GfÖ-Tagung 2015)
- GIS-Werkzeuge in der Diversity Workbench:wie lassen sich Verbreitungskarten erstellen und publizieren (gehalten von I. Leininger im Rahmen des 27. DWB-Workshops, Oktober 2015)
Eingescannten Kartenausschnitt als georeferenzierte Arbeitsgrundlage verwenden
Zum Bearbeiten oder Rekonstruieren von Beobachtungsdaten, benötigt man als Hintergrundkarte u. U. einen Ausschnitt einer topographischen oder historischen Karte. Der GIS Editor ermöglicht es einen eingescannten Kartenausschnitt einzulesen und in wenigen Schritten zu georeferenzieren:
Nach dem Einlesen des eingescannten Kartenausschnitts kann dieser mittels drei Referenzpunktpaaren auf Grundlage der Weltkoordinaten georeferenziert werden. | Um ein gutes Ergebnis zu erhalten sollten die drei Paare mit möglichst großem Abstand zueinander gesetzt werden. | Durch das Setzen der drei Referenzpunktpaare wird der Kartenausschnitt exakt in die Hintergrundkarte eingepasst. | Diese nun georeferenzierte, historische Karte kann als Arbeitsgrundlage verwendet werden. |
Speichert man den georeferenzierten Kartenausschnitt nun ab, wird lediglich eine xml-Datei erzeugt, die die Koordinaten für das Bild enthält. Der Ausschnitt kann nun als georeferenzierte Hintergrundkarte verwendet werden.
Raumbezogene Geoobjekte erzeugen und in DiversitySamplingPlots abspeichern
Beispiel: Raumbezogene Feldforschung zum Vorkommen von Pflanzen im nördlichen Ostbayern, 1945 bis 1991 (Otto Mergenthaler)
Datentabellen einlesen ─ Punktdaten
Der GIS Editor bietet die Möglichkeit eine Liste von Fundpunkten (mit Angaben zu Längengrad und Breitengrad) einzulesen und diese Punkte dann auf einer Hintergrundkarte darzustellen. Dies funktioniert auch ohne die Daten vorher in Diversity Collection importieren zu müssen.
Wichtig ist, dass die Daten als TAB-separierte Textdatei abgespeichert werden und die Datei die Endung .shp2 besitzt. Die Koordinaten müssen im Dezimalgrad-Format angegeben sein.
Die einzulesenden Datensätze müssen als TAB-separierte Textdatei im .shp2-Format vorliegen. | Nach dem Öffnen der Textdatei erscheint eine Eingabemaske mittels derer die enthaltenen Werte den entsprechenden Parametern zugewiesen werden können. ID sowie Längen- und Breitengradangaben sind Pflicht. In der Eingabemaske kann auch ausgewählt werden ob die Punkte jeweils als einzelnes Geoobjekt eingelesen werden sollen oder als ein Gesamtobjekt. | Zur Darstellung der Fundpunkte wird automatisch der richtige Kartenausschnitt gewählt. Die angezeigten Punktsymbole können nun noch hinsichtlich Farbe und Form bearbeitet werden. | Ist die eingelesene Datei fehlerhaft (Fehler in der Koordinatenschreibweise o.ä.) erscheint ein Fenster, das den Nutzer auf den Fehler hinweist und darüber informiert in welchen Zeilen sich Fehler befinden. Diese Zeilen werden beim Einlesen der Datei einfach übersprungen. Die Kopfzeile wird grundsätzlich als Fehler gelesen, in der Auflistung der fehlerhaften Zeilen aber auch entsprechend gekennzeichnet, so dass diese Fehlermeldung ignoriert werden kann. |
Weitere Möglickeiten:
Es ist grundsätzlich auch möglich Linien oder Polygone einzulesen, dazu muss das Objekt in der TAB-separierten Textdatei allerdings in exakter Form beschrieben werden, d.h.
- für Linien: LINESTRING(Koordinatenpaar01, Koordinatenpaar02, Koordinatenpaar03, [...])
- für Polygone: POLYGON((Koordinatenpaar01, Koordinatenpaar02, Koordinatenpaar03, [...], Koordinatenpaar01))
In der Eingabemaske wird einem solchen Ausdruck dann der Parameter "Geography Data" zugewiesen.
Datentabellen einlesen ─ Rasterdaten
Rasterdaten können auf die gleiche Art und Weise eingelesen werden wie Punktdaten. Der GIS-Editor errechnet dabei aus den eingelesenen Angaben den Mittelpunkt des jewiligen Quadranten. Die dargestellten Punkte sind also nur berechnet, die Koordinaten dieser Punkte dürfen daher nicht als exakter Fundpunkt verwendet werden. Damit die Verbreitung einer Art deutlicher hervortritt, ist es sinnvoll eine Hintergrundkarte mit eingezeichnetem Raster zu verwenden (z. B. die Bayernkarte mit TK-Raster)
Nachdem eine geeignete Hintergrundkarte geladen ist (z. B. Bayernkarte mit TK-Raster), kann die Datentabelle mit den MTB-Fundortangaben eingelesen werden. Soll der fundort lediglich durch ein Punktsymbol dargestellt werden und nicht der gesamte Quadrant farbig markiert werden, muss das Kästchen "nur MTB/Q Mittelpunkt" markiert sein. Die dadurch auf der Karte erzeugten Punkte dürfen nicht mit Koordinatenangaben verwechselt werden. Der GIS-Editor berechnet beim Einlesen jeweils den Mittelpunkt der angegebenen Quadranten, Viertelquadranten etc. Diese werden dann auf der Karte dargestellt. |
Auch beim Einlesen von Rasterdaten erscheint die oben erwähnte Fehlermeldung, wenn Fehler z.B. in der Schreibweise vorliegen.
Analoge Daten digitalisieren und visualisieren
Als die Erfassung floristischer Daten noch vorwiegend analog durchgeführt wurde, wurden einzelne Fundpunkt oftmals händisch auf Papier eingezeichnet. Um diese Form der Beobachtungsdaten heute digital zugänglich zu machen, bietet der GIS Editor ein nützliches Werkzeug, die "Sample Detection". Dies ermöglicht es, analog markierte Fundpunkte in digitale Fundpunkte auf einer georeferenzierten Hintergrundkarte umzuwandeln.
Um die analogen Punkte in digitaler Form darzustellen, muss das eingescannte Papier (im Beispielsfall J. Höller handelt es sich um Millimeterpapier mit randlicher Kennzeichnung des MTBs mit Längen- und Breitenangabe) zunächst georeferenziert werden. Dies funktioniert ähnlich wie bei den oben beschriebenen historischen Kartenausschnitten mit der Adapt-Funktion. Nur wird hierzu zuerst ein passgenaues und bereits georeferenziertes Polygon erzeugt, an welches dann das eingescannte Papier angepasst werden kann. | Ist das Papier georeferenziert, als Bild abgespeichert und dieses erneut in den GIS Editor geladen worden, können nun Parameter bestimmt werden, anhand derer die Punkte auf dem Papier detektiert werden sollen. Über den Knopf "Sammlungsobjekte auf einem georeferenzierten Lageplan detektieren" öffnet sich ein Fenster, in welchem u. a. der Farbbereich, der minimale Punktabstand und die Benennung angegeben werden können. Im Beispielsfall wurden die Fundpunkte von Athyrium filix-femina vom Beobachter (hier J. Höller) mit schwarzem Stift auf rotem Millimeterpapier vermerkt. | Durch den Klick auf OK wird dann jeder analoge Punkt auf dem Millimeterpapier, der in den gewählten Farbbereich passt, in einen digitalen Fundpunkt umgewandelt. | Die detektierten Punkte können als TAB-separierte Textdatei abgespeichert und anschließend auf einer Hintergrundkarte dargestellt werden (siehe oben). |
Publikation von Karten
Auch Karten bzw. Kartenausschnitte für eine Publikation von Punkt- oder Rasterdaten können mit dem GIS-Editor erstellt werden. Bitte beachten Sie, dass Google maps auf Grund spezieller Lizenzbedingungen nicht als Hintergrund von publizierten Karten verwendet werden darf.
Publikation von Punktdaten
Fundpunkte mit genauen Koordinatenangaben können über die Funktion "TAB-separierte Textdateien einlesen" auf einer entsprechenden Hintergrundkarte (z. B. eine OpenStreetMap-Karte) dargestellt werden und als Verbreitungskarte publiziert werden.
→ Über das SNSB IT Center bereitgestellte sowie andersweitig frei verfügbare Hintergrundkarten für Bayern finden Sie hier.
Eine fertig bearbeitete Karte lässt sich als Bild (.png) abspeichern und dann in eine Publikation einfügen. Durch die Rahmen-Funktion (kann in den Settings aktiviert werden) ist es auch möglich, nur Ausschnitte der Karte als Bild abzuspeichern und für eine Publikation zu verwenden. |
Publikation von Rasterdaten
Rasterdaten können ebenfalls eingelesen werden und mit einer entsprechenden Hintergrundkarte (z. B. Bayernkarte mit TK-Raster) publiziert werden.
→ Über das SNSB IT Center bereitgestellte sowie andersweitig frei verfügbare Hintergrundkarten für Bayern finden Sie hier.
Nachdem eine geeignete Hintergrundkarte geladen ist (z. B. Bayernkarte mit TK-Raster) kann die Datentabelle mit den MTB-Fundortangaben eingelesen werden. Die dadurch auf der Karte erzeugten Punkte dürfen nicht mit Koordinatenangaben verwechselt werden. Der GIS-Editor berechnet beim Einlesen jeweils den Mittelpunkt der angegebenen Quadranten, Viertelquadranten etc. Dieser wird dann auf der Karte dargestellt. |
GPS Erfassung
Wenn man mit einem kleinen Laptop oder einem Tablet im Gelände unterwegs ist, besteht die Möglichkeit durch Verbindung mit einem GPS-Gerät die zurückgelegte Strecke in Echtzeit im GIS Editor darzustellen. Wichtig ist, dass in den Settings die korrekte Baudrate des GPS-Geräts eingestellt ist (Standardrate: 9600).
Sobald ein GPS-Gerät angeschlossen ist, kann die GPS-Erfassung durch Drücken des GPS-Knopfes gestartet werden. Der GPS-Knopf ändert seine Farbe je nachdem auf wie viele Satelliten das Gerät zugreift (rot: bis zu 3 Satelliten; gelb: bis zu 5 Satelliten; grün: 6 und mehr Satelliten). Die Anzahl der verwendeten Satelliten sowie Längengrad, Breitengrad und Höhe werden im „Bedienfeld“ angezeigt.
Ist eine geeignete Hintergrundkarte geladen, wird die aktuelle Position über den GPS-Marker (rot-gelber Punkt) angezeigt.
Aktiviert man in den Settings die Funktion "GPS-track", wird die Bewegung der Position als Linie dargestellt. Farbe und Stärke dieser Linie entsprechen der vorangegangenen Einstellungen. Durch einen erneuten Klick auf den GPS-Knopf beendet man die GPS-Erfassung, der Track wird automatisch der Sample-Liste hinzugefügt und kann zur weiteren Verwendung gespeichert werden.